Dienstag, 19. Februar 2008

Ultra Marathon Mann

Von Dean Karnazes

Dean läuft Ultramarathons bis zum Äussersten. Und er integriert dieses Hobby in ein normales Leben als Angestellter und Familienmensch. Hut ab.

Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, immer auf der Suche nach dem Grund und der Motivation für eine solche Leistung. Es wird nicht unbedingt klar, denn die Trainings und Wettkampfberichte sind größtenteils Berichte über Schmerzen, Hunger, Durst, körperliche Probleme, Überwindung. Da wirkt die Euphorie im Ziel eher untergeordnet; mehr ist es der Familienzusammenhalt und gemeinsame Unternehmungen, die zur Motivation dienen.

"Schmerz ist das Mittel des Körpers, sich von der Schwäche zu befreien" sagte der Indianerhäuptling in Deans Buch.

"weil ich die frische Luft geniessen will", "weil ich sonst träge und niedergeschlagen wäre", "um der Normalität zu entkommen" scheinen mir eher vorgeschobene oder vielleicht zusätzliche Benefits als echt Gründe. "Ich laufe, um zu sehen wie weit ich es schaffen kann" trifft es wohl am Besten.

Das Wissen darum, dass der Mensch die Grenzen überschreiten muss, um sie kennen zu lernen. Die Befürchtung, in einem viel zu eng gesteckten Rahmen zu leben, lässt ihn regelmäßig den Horizont sprengen. Die Befürchtung nicht wild genug zu leben.

Viele sind mit ihrem eng gesteckten Rahmen zufrieden oder geben ihrem Sicherheitsbedürfnis nach.

Dean nicht. Ich bewundere, was er tut obwohl ich ihn zugegebenermassen als "Verrückten" klassifizieren würde, wenn er es nicht geschafft hätte mir in seinem Buch die Logik der immer grösseren Herausforderungen verständlich zu machen.

In meinem Leben kenne ich das. Die Herausforderungen haben allerdings eher mich gesucht. Zugegebenermassen sind meine Schritte wesentlich winziger. Manche halten mich für besonders verrückt, Dean würde darüber lächeln. Ich bin nicht Erster oder Einzigartig, aber ich habe es für mich gemacht. Ich bin stolz darauf.

2 Kommentare:

ultraistgut hat gesagt…

Auch ich habe dieses Buch gefressen, wage aber nicht diesen Mann als verrückt zu bezeichnen, weil auch ich nicht gerade so wie Dean einiges in meinem Leben läuferisch getan habe, worüber andere nur müde lächeln und mich schlichtweg als balla balla bezeichneten, aber auf der anderen Seite habe ich auch viel Anerkennung ernten können, und wer freut sich darüber nicht ?

Jede Herausforderung hat mich wichtiges gelehrt, dass ich kämpfen kann, wenn es sein muss, dass ich nicht so schnell meinen Wehwehchen bei einem solchen Lauf nachgebe, dass ich stark sein und durchhalten kann.

Nicht um es anderen zu beweisen, sondern mir ganz, ganz alleine.

Schön zu lesen, Danke !
Ich werde mich auch schon durchlesen, früher oder später !
Schön, Dich gefunden zu haben !

Kullerbein hat gesagt…

Genau. Ich sag mir immer: Denk an Dean! Dann gehts schon wieder.

Und hier im Netz gibts viele Läufer die auch als Vorbild dienen können, jeder mit seiner eignen Facette und seiner ganz eigene Leistung.

Grüsse