Montag, 1. November 2010

Das Marathon Desaster


Nudelparty am Vorabend





Wenn diese Buben hier im Ziel sind, werde ich die erste Krise haben.







Hier bin ich noch gut drauf.




Km 28: Die Krise



Naja, immerhin bin ich angekommen.



Einlauf in der Festhalle



Arne hat eine Dose Prosecco organisiert. Prost.
Man kann sich alles schönsaufen.



Frankfurt Marathon.

Ich habe mich so gut gefühlt, alles hat gepasst, sogar das Wetter....
und ich habe es geschafft etwas zu frühstücken.

Die Strategie: langsam loslaufen. Superlangsam. Euphorie ausschalten. Und das ist mir gelungen. Im Jogging-Tempo, welches ich dann bis zum Ziel durchhalten wollte.

Aber Pustekuchen. Ab Km 5 bekam ich so eine Art Seitenstechen. So auf Magenhöhe.
Egal. Es läuft. Aber ich kämpfe und kämpfe mit diesem Stechen.
Km 21. Immer noch gut in der Zeit mit ca 2:11.

Aber auf der Schwanheimer Brücke muss ich das erste Mal gehen. Ich kann nicht mal mehr 100 m am Stück laufen. Ich habe das Gefühl, als könne ich nicht genug einatmen. Auf der Schwanheimer Brück läuft der 4:30 Läufer an mir vorbei. Das raubt mir die letzte Motivation.

Ich beschliesse auszusteigen. Bei km 28 wartet Arne auf mich. Er guckt ganz verblüfft, als ich anhalte und mich zu ihm stelle. Ich schildere mein Malheur.
Die vorbeilaufenden Athleten schauen mich alle ganz erstaunt an.

Sehe ich so verzweifelt aus? Oder so lässig, an den Zaun gelehnt trotz Startnummer?



Noch 14 km. Eigentlich ein Klacks. Ich laufe spontan wieder los.
Nur noch 14 Km, das ist so wenig, da komme ich auf jeden Fall an. Gehend und laufend.
Ich beschliesse, nur noch warmen Tee zu trinken, kein kaltes Wasser mehr.

Eine kleine Schicksalsgemeinschaft bildet sich. Michael aus Bochum (?) ist auch so ein Opfer. Abwechselnd müssen wir gehen, laufen immer wieder aufeinander auf und ziehen uns gegenseitig immer wieder mal ein Stückchen mit.

Diese Strecke durch die Innenstadt hat elend viele Schleifen, ich habe komplett das Gefühl für die Länge verloren. Jetzt ein Schild:nur noch 2 km. Na geht doch. Anfeuerung aus der Menge: "Heike, Lächeln" bringt mich zum Grinsen und die Meute lacht mit mir.

Gleich is fäddich....Einlauf in die Halle. Ich bin nur noch froh,endlich angekommen zu sein. 4:53.


Ich bin so enttäuscht, ich kann es Euch gar nicht sagen.


Wie sagt mein Arne: "Mann, Du bist 'nen Marathon gelaufen! Manche sind gar nicht angekommen und denk mal an die vielen Millionen Leute, die gar nicht losgelaufen sind!"

Aber das tröstet auch nicht so recht.

Wann ist der nächste Marathon? Ich brauche Revanche.

6 Kommentare:

Sinusläufer hat gesagt…

Ich kann deine Enttäuschung verstehen. Wenn man unter seinen Möglickeiten bleiben muss weil der Körper einen dazu zwingt ist das im Kopf nicht einfach zu akzeptieren.

Aber es stimmt, wieviele können gar nicht erst diese Distanz laufen und zudem hast du den Ehrgeiz gehabt den Lauf durchzuziehen. Mental hast du damit schon gewonnen!

Der Kommentator Steffny sagte gestern: Kann man nichts machen, das Zwerchfell ist halt auch ein Muskel!

Ich möchte Dir herzlich gratulieren!

Anonym hat gesagt…

Heike, das erinnert schwer an meinen bisher einzigen Marathon 2008 in Hamburg. HM bei 2:15, Endzeit bei 4:57 mit Gehpausen ab km 24.

Und? Ein Marathon bleibt ein Marathon!!!

Anonym hat gesagt…

genau die richtige einstellung!!!
REVANCHE

Anonym hat gesagt…

Tolle Fotos!!

Pienznaeschen hat gesagt…

Mist, Du bist auch gelaufen und das ist mir entgangen ;)

*lassDichliebdrücken* und dann such Dir Deine Revanche aus (wobei ich finde Du solltest dann auch anfangen stolz auf Dich sein eben nicht aufgegeben zu haben!).

Eddy hat gesagt…

Sei nicht enttäuscht, sondern sei STOLZ auf Dich! Du hast trotz Leistungseinbruch das Ziel erreicht. Du bist ein Finisher! Und Du hast trotz Schmerzen auch noch eine gute Zeit hingelegt.

Hey, es gibt immer welche, die schneller sind! Also, ist doch alles gut. Und ich gratuliere Dir!!